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Eine kleine Neujahrsgeschichte

Es war einmal...

... ein Mann, der hatte einen Onlineshop. Bei dem bestellten die Leute Sachen, die er für sie dann anfertigte und ihnen zuschickte. Wenn er damit fertig war, verpackte er die Sachen in Kartons übergab sie einem Mann mit einem gelben Auto. Das gelbe Auto war ein Postauto und der Mann der das gelbe Auto fuhr war ein Postmann. Dieser Postmann sollte die Pakete dann zum Mann oder der Frau bringen, die die Sachen beim Mann mit dem Onlineshop bestellt haben.

Klingt ganz schön kompliziert. Ist aber ganz einfach!

Eines Tages hatte der Onlinemann eine ganz, ganz eilige Sache zu liefern. Also packte er sie schon früh morgens in einen Karton, und stellte ihn mit anderen Paketen für den Postmann zum Abholen bereit.

Es wurde Mittag, es wurde Nachmittag, langsam wurde es schon dunkel. Aber der Postmann kam und kam nicht! "Der wird mich heute wohl vergessen haben", dachte der Onlinemann, "es ist ja schon spät am Nachmittag. Der kommt heute nicht mehr!" Und weil das Paket so eilig war beschloss er, sich in sein Auto zu setzen und dieses eilige Paket selbst "schnell" in die nächste Stadt auf's Postamt zu bringen.

Als er an dem Postamt ankam stand in dem riesigen Schalterraum eine einzige Frau vor dem Tresen, ein Onkel mit Postuniform hinter dem Tresen und dahinter ein Onkel mit blauem Anzug an einem Schrank. Der hatte viele Stempel vor sich und hat gestempelt und Sachen hin und her gelegt. Der erste Onkel vorne hat etwas an einer Maschine herum gebaut und zu der Frau gesagt:
"Ich muss das erst mal wieder zum Laufen bringen."

Der andere Platz hinter dem Tresen war nicht besetzt. Entweder war der dafür zuständige Onkel oder die Tante mal kurz zum WC gegangen oder war zur Kur. Dann ist der hintere Onkel nach vorne gekommen, hat freundlich gegrüsst und ist in einem Nebenraum verschwunden. Der andere Onkel hat weiter an der Maschine rumgebaut. Dann ist noch ein anderer Onkel von hinten aus einer Tür gekommen. Ich glaube, der war auch ein Postler. Der hatte nämlich ein blaues Hemd mit einem Namensschild an und eine Krawatte. Der hat dem ersten Onkel eine ganze Zeit lang zugeschaut, was der mit der Maschine macht. Nach einiger Zeit ist er dann wieder weg gegangen.

Ganz schön viele Onkels in so einem Postamt! Und jeder hat seine eigene Aufgabe. Das ist so!

Während der erste Onkel noch gefühlte 2 Stunden an der Maschine rumgemacht hat, kam noch ein Onkel von hinten aus einer Tür. Der hatte Kleidung in dunkelblau und gelb an. Ich denke, das war auch ein Postonkel! Der hat gesehen, dass der Onlinemann ein Paket unter dem Arm hatte, hat ihn freundlich gegrüsst, sich einen Wagen mit Paketen geschnappt und ihn hinten zu der Tür gefahren und dann war er weg. Der erste Postonkel hatte nun endlich seine Maschine wieder in Gang gebracht und es ging weiter. Der andere Platz hinter dem Tresen war immer noch nicht besetzt und so war anzunehmen, dass da doch jemand zur Kur war, denn so lange braucht doch kein Mensch auf dem WC.

Ganz schöner Stress bei der Post! Das ist alles schon nicht ganz so einfach.

Der Onkel fragte die schon lange wartende Frau nach ihrer Adresse und übergab ihr dann ein riesig grosses Paket. Ich denke, da war ein flacher Fernseher drin. Die Frau sagte: "Wie soll ich das transportieren?" Sie hatte nur einen kleinen Einkaufstrolley und ein Gummiband dabei. Währenddessen wurde es dem Onlinemann langsam unbehaglich. Er hatte sich nicht auf eine längere Abwesenheit von zuhause eingestellt gehabt, nichts zu trinken und zu essen dabei, keine Unterwäsche zum Wechseln.

Er wollte ja nur "schnell" ein Paket zur Post bringen.

Er fragte den ersten Onkel ganz vorsichtig: "Hat der Onkel mit dem blau-gelben Anzug grade den Wagen mit den Paketen zum LKW gebracht? Geht mein Paket denn heute nicht mehr ab?" Der erste Onkel sagte: "Ja, der bringt die Pakete zum LKW. Dein Paket ist heute leider nicht mehr dabei, Onlinemann!"

Der Onlinemann dachte so fü:r sich: "Scheisse, jetzt bin ich extra hierher gefahren damit das Paket heute noch auf die Reise zum Empfänger geht und jetzt baut der Postonkel zwei Wochen an seiner Maschine rum und alle Mühen waren umsonst!" Währenddessen versuchte die Frau immer noch, ihr Paket auf den Einkaufstrolley zu schnallen. Aber es ging und ging einfach nicht!

Weil der Onlinemann Mitleid mit der Frau hatte und zuvor gehört hatte, welche Adresse sie dem Postonkel genannt hatte, sie hatte einen ziemlich langen Heimweg, bot er ihr an, sie und ihr Paket mit zu nehmen, denn er hatte genau in die selbe Richtung zu fahren, wo die Frau wohnte.

Nach zirka 150 oder 200 Versuchen das Paket mit dem flachen Fernseher auf den Trolley zu schnallen gab die Frau schliesslich auf und bedankte sich sehr, dass der Onlinemann sie ein Stück mitnehmen wollte. Also, alles in das Auto gepackt und die Frau an ihrer Wohnung abgesetzt. Während der Fahrt erzählte sie dann noch, dass sie nie zu fremden Onkels in das Auto steigen würde, es sei denn, dass sie ihren flachen Fernseher nicht auf den Einkaufstrolley transportieren könne und das sei ja nur alle paar Wochen der Fall.

Liebe Kinder. Bitte nicht nachmachen!

Nicht alle fremden Onkels sind freundlich und hilfsbereit. Manche lauern auf Postämtern auf Leute, die ihr Paket nicht nachhause transportieren können und stellen sich dann freundlich und bieten Hilfe an. Dann aber, wenn das Opfer ahnungslos ist und Vertrauen zu ihnen hat, zeigen sie ihr wahres Gesicht und verlangen für die Fahrt Geld oder andere schlimme Sachen, wie z.B. ein Wurstbrot mit Nutella!

Der XY-Mann warnt ja immer wieder vor solchen Typen!

Als der Onlinemann dann nach endloser Abwesenheit durstig und erschöpft zuhause angekommen war, hat er festgestellt, dass der andere Postonkel mit dem gelben Bus doch noch da gewesen war und die anderen bereitgestellten Pakete abgeholt hatte.

Und er dachte so für sich: "Jetzt hat das Jahr doch erst seit 3 Tagen angefangen.

Mal seh'n was 2020 noch so alles bringt!"

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